Medizinische Suchtambulanz
Definition:
Unter der medizinischen Suchtambulanz versteht man die ambulante medizinische vertragsärztliche Behandlung und Versorgung von Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung, die illegale Drogen konsumieren.
Zielgruppen:
• Suchtgefährdete, suchtkranke und ehemals suchtkranke Menschen, die kör-perliche und/oder psychische bzw. psychiatrische (Suchtfolge-) Erkrankungen aufzeigen
• suchtgefährdete und suchterkrankte Personen in akuten gesundheitlichen Krisensituationen (vgl. Akut-Hilfe)
Ziele:
• Information über suchtmittelspezifische Risiken und Vermeidung von Begleit-infektionen/ -erkrankungen
• Aufklärung im Sinne der Gesundheitsförderung
• Stärkung des individuellen Gesundheits- und Körperbewusstseins und ge-sundheitsfördernden Verhaltens
• Stabilisierung bei akuten medizinischen Notlagen
• Heilung und Linderung von (Suchtfolge-)Erkrankungen
• Information über Behandlungsmöglichkeiten, Rechte und Leistungsansprüche
• Vorbereitung, Einleitung und Sicherstellung weiterführender fachärztlicher sowie stationärer Behandlung und Versorgung
Methoden:
• Vermittlung von Informationen über suchtspezifische Krankheitsbilder (HIV/AIDS, Hepatitis etc.)
• Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlung
• Gewährleistung einer medizinischen Grundversorgung
• Erhebung der medizinischen Anamnese
• Durchführung körperlicher Untersuchungen
• Verschreibung indikationsgerechter Medikamente
• Erstellung ärztlicher Gutachten
• Überweisung an niedergelassene Fachärzte und Einweisung in Fachkliniken Substitutionsbehandlung
Definition:
Die Substitutionsbehandlung ist eine medikamentengestützte Behandlung von opiatabhängigen Personen, die gemäß der Richtlinien über die „Bewertung ärztlicher Untersuchungs- und Behandlungsmethoden gemäß § 135 I SGB V (BUB-Richtlinien)“ vom 28.10.2002 durchgeführt wird. Grundlage der Behandlung ist ein differenziertes Setting, in das die medizinischen und psychosozialen Maßnahmen gleichwertig integriert sind.
Zielgruppen:
• Opiatabhängige, bei denen eine Linderung bzw. Verbesserung der sozialen, psychischen und gesundheitlichen Situation mit Hilfe einer Substitutionsbe-handlung zu erwarten ist und bei denen aufgrund der individuellen psychi-schen und gesundheitlichen und/oder sozialen Situation auf einem anderen Wege eine solche Stabilisierung nicht erreicht werden kann.
Ziele:
• Verbesserung bzw. Wiederherstellung der physischen und psychischen Ge-sundheit sowie der sozialen und/oder beruflichen (Re-)Integration
• Entwicklung von Fähigkeiten zur abstinenten Lebensführung • Rückfallprophylaxe und Krisenbewältigung
Methoden:
• Erhebung der medizinischen Anamnese und Laboruntersuchung
• Durchführung körperlicher Untersuchungen
• Diagnostik und Indikationsstellung
• Durchführung der Behandlung (Dosiseinstellung, Beigebrauchsreduktion, Urinkontrolle)
• Behandlung von Begleiterkrankungen
• Rückfallbearbeitung
• Überweisung an niedergelassene Fachärzte und Einweisung in Fachkliniken
Seit 30.01.2009 zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 durch den TÜV Rheinland, rezertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 am 8.11.2013